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Kotka 2016

Im November fuhr eine Gruppe von sechs Achtklässlern mit Frau Dettke und Frau Schütt für eine Woche nach Kotka, um mit dem ersten von 6 Schüleraustauschen unser neues Erasmus Projekt „I am what I eat“ zu starten.

 

Neben dem Kennenlernen der Gastschüler und ihrer Familien stand die Vorbereitung eines Kochwettbewerbes im Vordergrund, bei dem die polnischen, finnischen und deutschen Schüler in internationalen Teams ein dreigängiges Menü zubereiten, anrichten und möglichst ansprechend präsentieren sollten. Neben der Kommunikation auf Englisch und dem Einkaufen in einem finnischen Supermarkt stellte insbesondere das Zubereiten der Speisen die meisten Schüler vor keine kleine Herausforderung. Die Ergebnisse konnten sich aber sehen und schmecken lassen.

 

Darüber hinaus erhielten wir Besuch aus dem finnischen Bildungsministerium. Die landesweit für das Fach Ernährung zuständige Fachleiterin erklärte uns dessen über Jahrzehnte zurückgehende Bedeutung für die finnische Bildung, die einen viel höheren Stellenwert einnimmt als in Deutschland.

 

Das konnte man auch beim Schulessen feststellen: anders als bei uns füllten sich die finnischen Schüler ihre Teller nicht hauptsächlich mit Sättigungsbeilagen wie Kartoffeln, Nudeln oder Reis, sondern befüllten mindestens ein Drittel des Tellers mit frischem Gemüse und Salat, neben denen dann die warme Hauptspeise ihren Platz fand. Das Schulessen ist in Finnland seit über 60 Jahren gratis und von erstaunlich guter Qualität. Die jeweils neuesten Erkenntnisse zur gesunden Ernährung werden möglichst zeitnah angewendet, wie man es zum Beispiel anhand der Getränke (lediglich Wasser oder Milch) und dem oben beschriebenen Gemüseanteil sehen konnte.

 

Am letzten Tag besuchten wir den Hauptsitz von MARTAT in Helsinki. MARTAT ist eine landesweit in vielen Ortsgruppen organisierte Vereinigung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, der Bevölkerung erfolgreiche und praxisnahe Haushaltsführung beizubringen. So berät sie beispielsweise Jugendliche beim Start in der ersten eigenen Wohnung, bietet Kochkurse und Budgethilfestellungen an. Wir erfuhren dort mehr über die finnische Politik zur gesunden Ernährung, deren Konzept MARTAT maßgeblich mit erarbeitet. Wieviele praktische Gedanken sich die finnische Politik um die gesunde Ernährung ihrer Bevölkerung macht, hat uns überrascht und beeindruckt. Welchen Einfluss die „Ernährungsschulung“ auf die Bevölkerung hat, konnte man in den Gastfamilien feststellen: auch die Gasteltern haben schon das nationale Schulessen mitgemacht und tischten auch zu Hause erstaunlich ausgewogene Mahlzeiten auf.

 

Jana-Lena Schütt

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